Der EHC Olten steht im Finale
Dank eines sensationellen 4:3-Auswärtssiegs in La Chaux-de-Fonds bucht der EHC Olten das Finalticket. Dank einem leidenschaftlichen Auftritt spielen die Powermäuse in den kommenden Tagen nun um die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die National League.
Hitzige Startphase
Wie zu erwarten war, wird es für die Oltner ein ungemütlicher Abend in der "Patinoire des Mélèzes". Schon in den ersten Minuten erspielen sich die beiden Teams mehrere gute Chancen und es ist den beiden Keepern zu verdanken, dass es lange 0:0 steht in diesem Spiel. Die Oltner werden nach und nach immer enger von den Neuenburgern zugeschnürt und bekunden viel Mühe damit, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu klären. Der Zugang ins entscheidende Drittel wird dem HCC zu einfach gewährt. Aber Olten muss sich zumindest offensiv nicht verstecken und hat mit einigen guten abgelenkten Schüssen im Slot, Viktor Östlund in Bedrängnis gebracht.
Als Silvan Wyss dann für einen hohen Stock eine zwei plus zwei Minuten Strafe erhält, beginnen die Gastgeber damit ihr in diesem Spiel bis jetzt bestes Hockey auszupacken. Lange kann die Oltner Boxplay Formation dagegen halten, muss sich dann aber in der 15. Minute doch geschlagen geben. Der Norweger Mathias Trettenes wird von Sandis Smons auf der rechten Seite perfekt bedient und hämmert mit einer Direktabnahme die Scheibe unhaltbar, am bis dahin überragenden Simon Rytz, vorbei ins Oltner Tor.
Die Halle bebt ein erstes Mal und der Stadionsprecher beginnt in gewohnter Manier die Skorer anzusagen. Allerdings haben die Oltner etwas dagegen und unterbinden die Show mit dem direkten Ausgleich. Nur 27 Sekunden benötigen die Oltner, um in Person von Simon Sterchi hier zu reüssieren. Die perfekte Reaktion auf einen Rückstand. In der Folge verfügen beide Teams über zahlreiche Topchancen.
Rückstand nach 40 Minuten
Das Mitteldrittel beginnt denkbar ungünstig für den EHCO. In der 24. Minute ist es der Ex-Oltner Daniel Carbis, welcher das Heimteam in den dunkelblauen Jerseys wieder in Front schiesst. Der Flügelstürmer steht im Slot und wird dementsprechend auch bedrängt, allerdings lässt die Abwehr Carbis nach wie vor zu viel Platz, wodurch dieser an die Scheibe kommt und von dort Rytz links bezwingt.
Von diesem Blitzstart der Neuenburger erholt sich der EHCO nur sehr langsam. Folglich werden die Dreitannenstädter an die Wand gespielt und holen sich zwei weitere Strafen ab. Im Boxplay bleibt Olten aber mehr oder weniger souverän und kann einen tödlichen 2-Tore Rückstand verhindern. Offensiv läuft bei den Mannen von Lars Leuenberger noch nicht viel zusammen und so verkommt der Mittelabschnitt über weite Strecken zu einem mühsamen Kampf aus Sicht der Oltner. An Kampfgeist und spielerischen Mittel mangelt es den Oltner nicht, können sie letztere aber erst später ausspielen.
Dank der ersten Strafe, welche gegen den HCC angezeigt wird, finden die Powermäuse ihren Weg zurück in dieses Spiel. Das Powerplay weiss zu überzeugen und so erspielt sich der EHCO zahlreiche gute Torchancen und bringt Östlund immer wieder in Bedrängnis und provoziert Unsicherheiten beim schwedischen Keeper. Wie aber schon in den vorherigen beiden Partien wird im Abschluss gesündigt. Die Leistungssteigerung macht aber Mut für das letzte Abschnitt.
Den Finalplatz erkämpft
Der EHC Olten macht im letzten Drittel dort weiter, wo er zu Beginn aufgehört hat. Man gibt weiter Gas und kreiert eine gute Chance nach der anderen. Dies zwingt Thierry Paterlini zu einem Timeout, nach welchem die Gastgeber wieder besser in die Partie finden. Doch genau in dieser Phase erzielen die Oltner den Ausgleich. Mit einem Schuss aus der Drehung, erzielt der Oltner Topskorer Garry Nunn den alles in allem betrachtet, verdienten Ausgleich. In den folgenden zwei Minuten setzen die Oltner nach und bauen die Führung gar auf zwei Tore aus. Zuerst trifft Florian Schmuckli und danach wieder Nunn, welcher im Slot bedient wird und eiskalt verwandelt. Drei Tore in drei Minuten brechen dem HCC das Genick und so scheint alles angerichtet zu sein für eine Oltner Kür in Richtung Finale.
Die Gastgeber und ihre Fans geben sich aber nicht so leicht geschlagen und kommen nach einer von Mathias Joggi im Powerplay verursachten Strafe zum eminent wichtigen Anschlusstreffer. Das Stadion wird noch einmal zum Hexenkessel und mit nur einem Tor Rückstand und mehr als fünf Minuten zu spielen lebt die Hoffnung bei La Chaux-de-Fonds noch einmal hoch. Im Anschluss auf den dritten Neunburger Treffer wird alles nach vorne geworfen und der EHCO muss alle verbleibenden Kräfte mobilisieren, um hier irgendwie den Sieg über die Zeit zu retten. Mit vereinten Kräften und einem starken Rytz im Oltner Kasten bleibt den Westschweizern der Ausgleich aber auch mit sechs Feldspielern verwehrt.
Dank diesem sensationellen 4:3-Auswärtssieg in La Chaux-de-Fonds löst der EHC Olten im dritten Versuch das Finalticket und umgeht so eine nervenaufreibende «Belle», welche für den Samstag datiert gewesen wären. Die Dreitannenstädter, welche das erste Mal seit 2018 im Finale der Swiss League stehen, treffen nun wie zu erwarten war auf den EHC Kloten. Das erste Spiel der Serie findet am kommenden Montag in der «Stimo Arena» in Kloten um 19.45 Uhr statt. (mho)
Telegramm
La Chx-d-Fds - Olten 3:4 (1:1, 1:0, 1:3)
Mélèzes. – 4714 Zuschauer. – SR: Borga/Ströbel (Wermeille/Gurtner). – Tore: 15. (14:12) Trettenes (Smons, Achermann; Ausschluss Wyss) 1:0. 15.(14:39) Sterchi (Scheidegger) 1:1. 23. Carbis (Trettenes, Döpfner) 2:1. 51. Nunn (Eigenmann, Horansky) 2:2. 52. Schmuckli (Mosimann, Wyss) 2:3. 53. Nunn (Smith, Horansky) 2:4. 54. Petrini (In-Albon, Huntebrinker; Ausschluss Joggi) 3:4. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Chx-d-F. 5-mal 2 Minuten Olten.
La Chaux-de-Fonds: Östlund (Cervino); Smons, Suleski; Iglesias, Matewa; Jaquet, Andersson; Nauris Sejejs; Döpfner, Trettenes, Carbis; Voirol, Achermann, Andersons; Dubois, In-Albon, Petrini; Muller, Huntebrinker, Eugster; Bouchareb.
Olten: Rytz (Matthys); Scheidegger, Antonietti, Leeger, Elsener; Schmuckli, Eigenmann; Lüthi; Nunn, Smith, Horansky; Lhotak, Weder, Sterchi; Joggi, Fuhrer, Langenegger; Hüsler, Wyss, Mosimann; Hasani.
Bemerkungen: Olten ohne Forget (verletzt), Knelsen, Oehen, Schwab, Maurer, Weisskopf, Heugheabert, Wieszinski (alle überzählig). – 46. Timeout La Chaux-de-Fonds.La Caux-de-Fonds ab 57:07 ohne Goalie.