Hochverdienter Overtime-Sieg vor vollem Haus
Der EHC Olten gleicht vor 5384 Zuschauern die Serie gegen Kloten aus: Lukas Lhotak trifft nach 66 Minuten zum 1:0 und damit knappsten aller Siege, der aber vollkommen in Ordnung geht.
Das Heimteam startet mit aggressivem Forechecking ins Spiel, mit dem die Gäste lange Zeit ihre liebe Mühe haben. Immer wieder müssen sie hinter dem eigenen Tor aufbauen und machen dabei dann und wann einen etwas ratlosen Eindruck. Doch wenn der Quali-Sieger einmal im Oltner Drittel ist, wird es auch stets gefährlich. Marc Marchon hat nach 15 Minuten eine Möglichkeit bei einem Schuss aus dem Bullykreis, welchen Simon Rytz mit der Schulter entschärft, und Patrick Obrist kann einen Steilpass nicht kontrollieren, nach dem er allein vor dem Tor gestanden wäre. Die Oltner werden (trotz leichter Feldüberlegenheit) vor allem in ihren beiden Überzahlsituationen gefährlich, doch auch in diesen vier Minuten mangelt es an Effizienz. Ein Beispiel: Stan Horansky kommt im zweiten Powerplay rechts vor dem Gäste-Tor und in aussichtsreicher Position zum Abschluss, die Scheibe wird aber vom Verteidiger ins Fangnetz hinter dem Tor abgelenkt (10.).
Katastrophale Chancenauswertung im Mitteldrittel
Eines steht nach 40 gespielten Minuten fest: die Partie müsste entschieden sein. Denn an den verpassten Chancen der Dreitannenstädter gemessen, wäre zu diesem Zeitpunkt ein 3:0 wohl das normalste aller Resultate. Nunn, Forget, Mosimann, Joggi und Hüsler scheitern nacheinander in schönen Abständen teils allein vor dem Torhüter, bevor Simon Sterchi in der 35. Minute rechts vor dem leeren Tor die Scheibe daneben semmelt. Frei nach Murphys Gesetz dann noch die Krönung 22 Sekunden vor Drittelsende: Selbiger Sterchi wandert wegen Bandencheck für fünf Minuten in die Kühlbox.
Kloten mit schwachem Powerplay
Zu Beginn des dritten Drittels sind es die Gäste, die tonangebend sind. Logisch, kann man doch noch mit einem Mann mehr agieren. Doch die Klotener leisten sich nach zwei Minuten durch Eric Faille ebenfalls einen Ausschluss, und so kann man abschliessend sagen, dass in den gesamten 60 Minuten das Klotener Powerplay gelinde gesagt gar nichts war. In der Folge übernehmen die Gastgeber wieder das Spieldiktat, ohne aber selbst reüssieren zu können. Dominic Forget (49.) und Florian Schmuckli (52.) haben die wohl besten Oltner Möglichkeiten, es bleibt aber beim torlosen Remis.
In der folgenden Verlängerung wird dann mit dosiertem Risiko weitergespielt, es geschieht nicht allzu viel. Bis Nicholas Steiner in der 65. Minute Cédric Hüslers Stock so hart traktiert, dass dieser bricht und die logische Folge eine Zweiminutenstrafe ist. Lukas Lhotak will dann offenbar nicht noch mehr Überzeit machen und versenkt die Scheibe nach 66 Minuten und Querpass von Garry Nunn doch noch.
Am kommenden Samstag findet in der Klotener stimo arena (17:00 Uhr) die dritte Finalpartie statt. (rsu)
Olten – Kloten 1:0 (0:0, 0:0, 0:0, 1:0) n.V.
Kleinholz. – 5384 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Piechaczek/DiPietro (Wermeille/Gurtner). – Tor: 67. Lhotak (Nunn; Ausschluss Steiner) 1:0. – Strafen: 2-mal 2 plus 5 Minuten (Sterchi) gegen Olten. 4-mal 2 Minuten gegen Kloten.
Olten: Rytz; Scheidegger, Antonietti; Leeger, Elsener; Eigenmann, Schmuckli; Lüthi; Horansky, Knelsen, Nunn; Lhotak, Forget, Sterchi; Joggi, Weder, Langenegger; Hüsler, Schwab, Wyss; Mosimann.
Kloten: Wolf; Kindschi, Ganz; Steiner, Gähler; Seiler, Nodari; Randegger; Marchon, Faille, Figren; Altorfer, Meyer, Spiller; Loosli, Kellenberger, Lindemann; Dostoinov, Ness, Obrist; Reinbacher.
Bemerkungen: Olten ohne Oehen, Hasani, Portmann, Maurer, Weisskopf, Heughebaert, Wieszinski (alle überzählig) und Fuhrer (verletzt).