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Lars Leuenberger im Interview

Der neue EHCO-Headcoach im Interview über Hoffnungen und Erwartungen.

Lars Leuenberger Titelbild quer

Lars Leuenberger, Du bist seit einigen Tagen Headcoach beim EHC Olten. Welche Reaktionen auf Deinen neuen Job hast Du erhalten?

Ich habe sehr viele positive Reaktionen erhalten. Meine Freunde und Kollegen wissen, dass es in diesem Business nicht einfach ist, einen neuen Job zu finden. Viele Leute waren überrascht, dass es in Biel nicht geklappt hat und waren dann glücklich für mich, dass ich so schnell eine neue Herausforderung gefunden habe. Alle freuen sich, dass ich jetzt eine Powermouse bin (lacht).

Wie hast Du Deine ersten Tage beim EHCO erlebt?

Beim ersten Meeting waren Marc Thommen, Rolf Riechsteiner, Marc Grieder und Patrick Reber dabei. Griedi und Patrick kenne ich schon sehr lange, und auch Rolf ist mir bekannt, weil unsere Söhne zusammen beim SC Bern Eishockey spielen. Es war ein sehr gutes Gespräch. Seit meiner Unterschrift habe ich vor allem mit Griedi intensiv Kontakt, weil es noch offene Positionen im Kader zu finalisieren gilt und weil wir einen Assistenztrainer suchen. In der Geschäftsstelle war ich auch bereits und habe die Leute da kennenlernen können. Bislang empfinde ich die Zusammenarbeit und den Club als sehr professionell.

Du übernimmst das Kommando ab dem Eistraining im August offiziell. Wie sehen Deine Aufgaben bis dahin aus?

Das Wichtigste ist das Kennenlernen der Spieler. Viele Akteure kenne ich aus den Junioren-Nationalmannschaften oder ich habe gegen sie im Nachwuchs gecoacht. Auch die weiteren Club-Mitarbeiter möchte ich gerne noch besser kennenlernen. Es ist die Zeit im Jahr, in der ich diese Möglichkeit habe. Ab August geht es dann Schlag auf Schlag und die Zeit wird knapper.

Wie kann man sich das Kennenlernen der Spieler vorstellen?

Ich will mir für jeden einzelnen Spieler Zeit nehmen. Alibigespräche sind nicht zielführend. Es geht mir darum, einen Spieler wirklich kennenzulernen. Wer ist er, woher kommt er? Hat er Familie, ist er Single, welche Hobbys hat er? Vor allem geht es auch darum, was er im Eishockey erreichen will. Das ist sehr wichtig zu wissen, vor allem für die Arbeit ab August.

Gerade in der Swiss League, in der die Ambitionen der Spieler von einem Platz in der National League bis zu einem guten letzten Karrierejahr divergieren.

Auch in der National League hat jeder Spieler individuelle Ziele. Einer will den Sprung in die NHL schaffen, der andere will mit der Nati an der WM dabei sein. Es gibt Spieler, die von einer schwächeren in eine stärkere Mannschaft wechseln möchten. Diese individuellen Ziele sind auch wichtig und richtig; ohne Ziele kommt man nicht vorwärts im Leben. Mein Job ist es, diese Ziele unter einen Hut zu bringen, damit sich die ganze Mannschaft in die gewünschte Richtung bewegt.

Welche Werte sind Dir als Coach wichtig?

Es gibt ganz viele Werte, die wichtig sind. Das fängt bei der Pünktlichkeit an. Man ist in einem Mannschaftssport, da darf man sich nicht verspäten und die anderen warten lassen. Wichtig ist mir auch die Einstellung. Wenn wir die Schlittschuhe anziehen, dann erwarte ich harte «Büez». Ein passives Mitmachen gibt es bei mir nicht. Da sind wir wieder bei den Einzelgesprächen. Wenn mir ein Spieler erzählt, was er erreichen will, ich aber merke, dass er dafür nicht genügend investiert, dann habe ich ihn schon am Wickel.

Man spricht viel vom kanadischen Eishockey, vom schwedischen System. Gibt es auch eine Art «Schweizer Eishockey»?

Das ist eine gute Frage. Es muss kein kanadisches, schwedisches oder finnisches System sein, dass man seiner Mannschaft verpassen möchte. Das Wichtigste für mich ist, herauszufinden, was die Qualitäten der Mannschaft sind und dann das System, das ich in Olten spielen möchte, auf eine ideale Weise auf das Team adaptiere. Unter dem Strich ist ein System erfolgreich – oder eben nicht.

Das Herausfiltern der Qualität der Mannschaft: Läuft dieser Prozess ab dem Eistraining im August oder bereits jetzt durch Videostudium?

Ich habe die Playoffs von Olten verfolgt, vor allem den Halbfinal gegen Kloten. Grundsätzlich will ich aber nicht zu viel zurückschauen. Natürlich informiere ich mich über die Spieler, für mich muss ein Spieler zu Beginn der Saison aber ein Stück weit ein weisses Blatt Papier sein. Es ist eine neue Chance, eine neue Saison. Ich will einen Spieler selbst kennenlernen. So richtig geschieht das ab dem Eistraining im August – vor allem wenn die Spieler über ihre Grenzen gehen, bringen sie dann trotzdem noch eine gute Leistung? Das wird interessant.

Hinweis: Das Interview in voller Länge gibt es im EHCO-Clubmagazin PowerMouse - in diesen Tagen in den Briefkästen bei allen Saisonabonnenten.