Zu spätes Aufbäumen
In Weinfelden kann der EHC Olten seine bestechende Form der vergangenen Wochen nicht bestätigen und zieht mit 1:3 den Kürzeren.
Die grossen Erwartungen der zahlreich mitgereisten Oltner Anhänger nach den letzten Galavorstellungen wurden für einmal nicht erfüllt. Ab Mitte des Startdrittels waren die Hausherren hellwach und konzentriert, was sich bis zur ersten Pause auch in der Spielstatistik niederschlagen sollte. Trotz guten ersten zehn Minuten hatten die Oltner grosse Mühe, sich Chancen zu erarbeiten, das Ergebnis konsequenter Thurgauer Abwehrarbeit. Und in der Verteidigung wurden mehrmals gegnerische Stürmer vergessen. So zum Beispiel nach besagter Startphase, als Michael Loosli alleinstehend vor dem Tor die Scheibe von der blauen Linie bekam und sie in die Maschen setzte (10.). Fünf Minuten später gelang Patrick Spannring dasselbe Kunststück, er bezwang Silas Matthys zum 2:0. Die Thurgauer machten ihre Sache gut, durch das Comeback des Kanadiers Kellen Jones schien ein Ruck durch die Mannschaft gegangen zu sein.
Mitteldrittel mit früher Vorentscheidung
Wer an eine rasche Kehrtwende glaubte, wurde im zweiten Drittel eines Besseren belehrt: Bereits nach einer halben Minute nach Wiederbeginn zog Connor Jones vom linken Bullykreis ab. Silas Matthys wehrte das Geschoss zwar ab, jedoch nur vor die Schaufel von Andri Spiller, welcher mit einer Direktabnahme das Skore auf 3:0 schraubte. In der Folge hatten die Hausherren das Spielgeschehen grösstenteils im Griff, auch weil Olten immer wieder zu ungenau spielte. Dennoch soll erwähnt sein, dass die Powermäuse zu keinem Zeitpunkt aufgaben, einzig das "Wettkampfglück" und der HC Thurgau hatten etwas gegen die Wende. Den Nordostschweizern war kaum anzumerken, dass sie schwere Wochen hinter sich haben.
Hoffnung im dritten Drittel zurück
Im Schlussabschnitt keimte dann bei den Powermäusen doch noch Hoffnung auf: Garry Nunn brachte den EHCO nach Anthony Rouillers Vorarbeit auf 3:1 heran (42.). Als kurz darauf Michael Loosli in die Kühlbox musste (schon das 3:1 war eine Folge eines Ausschlusses von Franco Collenberg), war Olten definitiv im Spiel. Indes, trotz grossem Druck konnte man für einmal das Spiel nicht mehr drehen, auch bei Timeout und sechstem Feldspieler.
So erhält der süsse Traum vom Sieg in der Qualifikation einen Dämpfer, die Oltner können diese Scharte jedoch am kommenden Mittwoch (Kleinholz, 19:45 Uhr) gegen den Leader aus der Flughafenstadt wieder auswetzen. Und vielleicht ist eine Klatsche zur rechten Zeit gar nicht so verkehrt, um sich wieder voll auf die gesteckten Ziele konzentrieren zu können. (rsu)
Thurgau - Olten 3:1 (2:0, 1:0, 0:1)
1356 Zuschauer. - SR Eichmann/Erard, Steenstra (CAN)/Gurtner. - Tore: 10. Michael Loosli (Janik Loosli) 1:0. 15. Spannring (Altorfer, Rehak) 2:0. 21. (20:30) Spiller (Connor Jones) 3:0. 43. Nunn (Rouiller, Schirjajew/Ausschluss Collenberg) 3:1. - Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Thurgau, 4mal 2 Minuten gegen Olten.
Olten: Matthys (Simon Rytz); Philipp Rytz, Rouiller; Eigenmann, Weisskopf; Sartori, Lüthi; Elsener; Schirjajew, Knelsen, Nunn; Wyss, Rexha, Schwarzenbach; Fogstad Vold, Rudolf, Haas; Weibel, Salzgeber, Lanz; Weder.
Bemerkungen: Olten ohne Horansky (verletzt), Heughebaert (abwesend), Maurer (überzählig).